Gesundheitsmythen auf der Spur

Am 26. Januar ist "Tag des Patienten". Das Motto: Gesundheit – Wissen – Kompetenz. Denn nur durch die Vermittlung von Gesundheitskompetenz gelingt es, Patientinnen und Patienten auf Augenhöhe in den Genesungsprozess miteinzubeziehen. Wir wollen den Aktionstag zum Anlass nehmen, um drei Gesundheitsmythen zu hinterfragen.

Mythos 1: Stress verursacht Magengeschwüre

„Ein Magengeschwür entsteht häufig durch Bakterien, den sogenannten Helicobacter pylori“, erklärt Prof. Jörg Heller, Chefarzt unserer Inneren Medizin und Gastroenterologie. „Bei etwa drei Viertel aller Betroffenen lassen sie sich in der Magenschleimhaut nachweisen. Allerdings siedelt sich das Bakterium auch bei vielen gesunden Menschen an, ohne dass sie es merken. Zur Entstehung eines Geschwürs braucht es demnach noch andere Faktoren. Die Einnahme bestimmter Medikamente zum Beispiel oder eine ungünstige Lebens- und Ernährungsweise. Dazu zählen Rauchen, Alkohol- und Kaffeekonsum. Die Folge: Der Körper produziert übermäßig viel Magensäure, was mitunter zu einer Reizung der Magenschleimhaut führt. Unbehandelt und in Kombination mit dem Helicobacter pylori kann daraus ein Magengeschwür entstehen.“

Zum Abschluss noch ein wichtiger Hinweis für Betroffene: Da sich hinter einem Magengeschwür auch Magenkrebs verbergen kann, rät Prof. Heller, das Geschwür via Magenspiegelung kontrollieren zu lassen – bis zur vollständigen Abheilung.

Mythos 2: Bei Nasenbluten Kopf in den Nacken

Mitunter reicht schon ein heftiges Niesen aus und die Nase beginnt zu bluten. „Das ist in den allermeisten Fällen ungefährlich“, betont Dr. Heike Kornemann, Ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme. „Unsere Nasenschleimhaut ist sehr stark durchblutet und die feinen Gefäße können leicht einreißen. Speziell wenn trockene Luft den Schleimhäuten Feuchtigkeit entzogen hat.“

Doch wie soll man sich nun bei Nasenbluten verhalten? Kopf in den Nacken?

„Nein, das ist ein Mythos“, sagt Dr. Kornemann. „Wer den Kopf in den Nacken legt, riskiert, dass Blut in die Atemwege zurückläuft. Das kann im schlimmsten Fall zu Atemnot führen. Mitunter läuft es auch in den Magen, was wiederum Übelkeit und Brechreiz verursachen kann.“

„Ich empfehle, den Kopf im Sitzen leicht nach vorne zu beugen und das Blut mit einem sauberen Tuch aufzufangen. Wem es gut tut, der kann sich zudem eine kalte Kompresse oder ein feuchtes Handtuch in den Nacken legen. Zusätzlich bitte: Die Nasenflügel phasenweise fest zusammendrücken. Auch Nasentropfen können aufgrund ihrer abschwellenden und gefäßverengenden Wirkung helfen, die Blutung schneller zu stillen. Und: Falls Blut in den Mund läuft, sollte dieses nicht geschluckt, sondern nach vorne ausgespuckt werden.“

Grundsätzlich gilt: Wer blutverdünnende Medikamente nimmt oder Bluthochdruck hat und das Nasenbluten trotz längerer Kompression nicht in den Griff bekommt, sollte den Rettungsdienst unter 112 alarmieren oder sich in die nächste Notaufnahme begeben.

Mythos 3: Beim Niesen setzt der Herzschlag aus

„Die Angst vor einem drohenden Herzstillstand beim Niesen ist unbegründet“, betont Dr. Theodoros Ballidis, Chefarzt der Kardiologie und Schlaganfalleinheit, gleich vorweg. „Allerdings verändern sich beim Niesen die Druckverhältnisse im Brustkorb. Das kann unser Herz tatsächlich für einen Moment aus dem Takt bringen. Betroffene spüren mitunter ein Flattern oder Stolpern. Lebensbedrohlich sind solche Nies-Aussetzer nicht. Im Normalfall normalisiert sich die Herzfrequenz umgehend“.

 

Krankenhaus Maria Hilf
Dahlienweg 3
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Telefon:02641 83-0
Telefax:02641 83-1771
Internet:http://www.marienhaus-klinikum-ahr.de
Brohltal-Klinik St. Josef Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation
Kirchstraße 16
56659 Burgbrohl
Telefon:02636 53-0
Telefax:02636 53-3799
Internet:http://www.marienhaus-klinikum-ahr.de